Freitag, 20. Mai 2016

Grand Bisse de Lens - von Icogne nach Chermignon

17. Mai 2016


Route: Icogne - Grand Bisse de Lens - Pt. 1029 - Revouire - Chermignon d'en Bas - Corin - Sierre

15 km, 4 Std., 80 Hm Aufstieg - 560 Hm Abstieg, T2, markierte Wanderwege



Unterer Teil der Grand Bisse de Lens ab Icogne bis Chermignon

Informationen zur Grand Bisse de Lens
Fassung an der Liène auf 1110 m.ü.M.
Länge bis Chermignon 13.7 km
komplett wasserführend
Baujahr 1448 - 1450
Wege grösstenteils begehbar
Bewässerte Zonen: Icogne / Lens / Chermignon




Am 21. Oktober 2016 zeige ich in Thun eine Diaschau über die Bissen im Tal der Liène. Es ist meine Absicht, in den nächsten Wochen möglichst alle diese Bissen zu begehen. Den Anfang mache ich in tieferen Lagen. Bissen in höheren Lagen führen noch gar kein Wasser.


 Beim Start in Icogne habe ich im offenen Gelände einen schönen Überblick über die vielen Dorfschaften der grossen Gemeinde Ayent. Dort drüben, auf der rechten Talseite, warten unter anderem die Bisse d'Ayent, die Bisse de Sion und die Bisse de Clavau auf meinen Besuch.

Und dann gleich der erste Frust: die Grand Bisse de Lens führt kein Wasser. 
 Der Frust hält keine fünf Minuten an. Schon von weitem sehe ich, dass ein Seitenbach bis zur Bisse Wasser führt. Dass da das Wasser nicht nur überführt, sondern im Frühsommer auch gefasst wird, habe ich noch nie bemerkt.

Der Tag ist gerettet. Auf meinen Fotos fliesst Wasser. Zu früh jammern bringt nichts. Die Frage ist nur, ob die bescheidene Wassermenge nur durch den Tunnel fliesst.



Nein! Sie wird aufgeteilt. Ich habe den Eindruck, dass mehr als die Hälfte rund um den Châtelard fliesst. Und das freut ganz offensichtlich auch die Madonna an der Felswand.


Seit 2009 fliesst hier wieder Wasser. Nicht einfach nur für die Schönheit: das Grundwasser belebt den Vegetationsgürtel, und dieser wiederum gibt den steilen Hängen Stabilität.
Der Hüterweg ist stellenweise ausgesetzt, jedoch gut gesichert. Trotzdem: wer unter Höhenangst leidet, sollte dieses Teilstück nicht begehen.




Zunehmend öffnet sich der Blick hinaus ins Rhonetal.









Die Kännel müssen nicht mehr auf wackeligen Brettern begangen werden. Mit dieser Konstruktion wird auch die Bisse du Ro fast Rollstuhl gängig gemacht.

Das geübte "Suonenauge" sieht unten in der Schlucht der Liène den Verlauf der Bisse de Clavau. Das sieht ja ganz "gfürchig" aus!


Noch eine ausgesetzte Stelle ....
.... nochmals solide Zimmermannsarbeit ...
.... und man ist vorne bei Pt. 1029, wo uns das Rhonetal zu Füssen liegt.

Der Wanderer muss aussen herum - die Bisse kürzt ab. Jetzt folgt Genuss pur. Es ist sommerlich warm, nach einigen Regentagen grünt und blüht es.




Meine ferrophile Ader: der Zug muss mit aufs Bild.



Blick Tal aufwärts
Es blüht und blüht ...

Alpenmassliebchen



Hauhechel

Seifenkraut

Blasenstrauch

Blick Tal abwärts

Färberwaid

Das meiste Wasser fliesst in der Regel durch den Stollen. Erstmals mache ich den kleinen Umweg hinauf zum Südportal des Stollens. Unterhalb des Strässchens kommt dann die Stelle, wo das Wasser wieder vereint wird.

Kurz danach wurde das Wässerwasser in einen Seitenbach abgeschlagen. Klar, dass die trockene Bisse das Wasserrad nicht betreiben konnte. Bei Revouirebegann ich dann den Abstieg, und weil ich in Chermignon in absehbarer Zeit kein Bus fuhr, verlängerte ich die Wanderung bis zum Bahnhof Sierre.



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